MAN SteyR - Der Markt versagt

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11. April 2021

Das Werk in Steyr boomt. Die Auftragslage ist gut, trotz der schwierigen Wirtschaftslage werden Gewinne geschrieben. Über 2.300 Mitarbeiter:innen sind im Werk tätig und über 8.000 Jobs in der gesamten Region sind vom Werk abhängig. Auch die Entwicklung und Produktion von Elektro-Lkw findet in Steyr statt.

Erst im Jahr 2019 wurde ein Standortsicherungsvertrag zwischen MAN und den Mitarbeiter:innen abgeschlossen. Hier wurden Kompromisse seitens der Belegschaft eingegangen, um im Gegenzug den Standort und die Arbeitsplätze bis 2030 zu sichern. Jetzt will MAN von dem Vertrag nichts mehr wissen, nachdem sämtliche Förderungen kassiert und die Gewinne eingefahren wurden, hat man kein Interesse daran, den Standort zu erhalten.

Vom Konzern wird Druck auf die Arbeiter:innen und Angestellten ausgeübt. Eine Standortschließung sei unvermeidbar. Einzige Rettung sei die Übernahme durch Siegfried Wolf. Hierbei würden jedoch viele Mitarbeiter:innen ihren Job verlieren, es gäbe Abstriche bei Lohn und Gehalt, die Standortgarantie bis 2030 würde man auch verlieren.

Die Arbeiter:innen und Angestellten zeigen hier Courage und stehen für ihr Recht ein, sie stimmen mit Nein zur Übernahme durch Sigi Wolf, Nein zur Streichung von Arbeitsplätzen und Nein zur Schwächung des Standortes.

Wandel zeigt sich solidarisch mit der gesamten Belegschaft, es ist an der Zeit unsere Rechte einzufordern und sich nicht weiter von Konzernen erpressen zu lassen.

Der Markt versagt. Während Aktionär:innen 500 Millionen an Dividenden ausgeschüttet bekommen, werden vom Konzern Verträge ignoriert und es wird versucht, ein wirtschaftlich erfolgreiches Werk zu schließen. Die Auswirkungen auf die Mitarbeiter:innen und die gesamte Region sind für VW und MAN nebensächlich.

Von Seiten der Regierung kommen nur leere Floskeln. Ein Konzept zur Rettung des Standortes gibt es nicht, man “hoffe” jedoch möglichst viele Arbeitsplätze erhalten zu können.

Es ist an der Zeit, dass die Regierung den Mitarbeiter:innen den Rücken stärkt. Die Arbeiter:innen und Angestellten dürfen nicht zum Spielball der Aktionär:innen und Spekulant:innen werden. Man darf nicht tausende Existenzen in der gesamten Region aufs Spiel setzen und “hoffen”, dass sich der Markt von selber regelt.

Es benötigt ein Umdenken, die Regierung darf sich nicht am Markt, den Konzernen und den Arbeiter:innen und Angestellten abputzen.

Die Infrastruktur und das nötige Know-how um nicht nur derzeit, sondern auch zukünftig erfolgreich zu sein, sind vorhanden. Man ist bereits die ersten Schritte gegangen um auch unabhängig von Verbrennungsmotoren mit alternativen Antrieben erfolgreich zu sein.

Es gäbe die Möglichkeit der Staatsbeteiligung, man kann in den erfolgreichen Standort investieren, die Region langfristig stärken, Arbeitsplätze retten und die Basis für weitere Arbeitsplätze in der Zukunft schaffen.

Oder man lässt Konzerne weiterhin Millionen scheffeln, Verträge einseitig brechen, die Mitarbeiter:innen erpressen und beruft sich auf “der Markt regelt”.

Der Markt hat hier versagt und die Regierung interessiert es nicht.

Es ist Zeit für visionäre und nachhaltige Konzepte.

Es ist Zeit für WANDEL.