ÖFFI-OFFENSIVE FÜR LINZ​

Die Verkehrswende wird uns nur mit einer Öffi-Offensive gelingen. Auch dafür haben wir ein starkes, umfangreiches Gesamtkonzept, welches auf bereits vorhandene Möglichkeiten eingeht, aktuelle Probleme löst und auch in die Zukunft schaut.

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Derzeit ist mit der Stadtbahn ein großes Projekt in Planung. Die Stadtbahn ist das Nachfolgeprojekt für die 2. Straßenbahnachse. Als Eröffnungsdaten für diese wurden bereits die Jahre 2017 und 2021 genannt [1][2]. Derzeit spricht die Stadt Linz von 2025 als geplanten Eröffnungstermin für Stadtbahn und O-Bus Linien.

Doch die Leute, die bereits jetzt auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, oder gerne auf diese Umsteigen würden, haben das Nachsehen. Die wichtigen Verbindungen durch die Stadtbahn fehlen im derzeitigen Liniennetz.

Die Linzer:innen brauchen die Öffi-Verbindungen aber schon heute und nicht erst in 5 Jahren. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass, als Überbrückung, Vorläuferlinien errichtet werden. Das sind normale Buslinien, die auf der gleichen Strecke fahren wo später die Stadtbahn fahren wird. Damit können die neuen Verbindungen schneller von den Linzer:innen benutzt werden.

Das Liniennetz in Linz hat sich seit 2011 kaum verändert. Die Stadt hat sich jedoch seitdem stark weiterentwickelt. Unter anderem wurden in der Tabakfabrik viele neue Arbeitsplätze geschaffen und in der Grünen Mitte wurden zahlreiche neue Wohnungen errichtet. Weil die Linienführungen aber kaum angepasst wurden, gibt es an diesen Orten keine adäquate Anbindung an das Öffi-Netz.

Wir fordern, dass das Liniennetz an die neuen Gegebenheiten angepasst wird.

Ebenfalls fordern wir, dass von dem derzeitigen Öffi-Netz vernachlässigte Gebiete durch eine grundlegende Restrukturierung der Öffi-Linien eine bessere Einbindung genießen.

Viele Buslinien in Linz fahren nur im 15-Minuten-Takt. Durch diese Wartezeiten ist das Auto oft bequemer und schneller. Insbesondere in den Stoßzeiten sind die Busse und Bahnen oft voll, was das Autofahren noch um einiges attraktiver macht.
Durch einen dichteren Takt und überlappende Linienführungen im Zentrum möchten wir den Fahrplan überflüssig machen. Mit den Öffis zu fahren muss in Linz so mühelos werden wie in das Auto einzusteigen.

Ein weiteres Problem ist, dass in den Tagesrandzeiten Öffi-Nutzer:innen in Linz oft vor der Tatsache stehen, dass kein Bus mehr fährt. Für diese Fälle müssen die Fahrzeiten an z.B. Theater- und Kinoöffnungszeiten angepasst werden und adäquate Nachtangebote geschaffen werden. Diese Angebote müssen auch für jede:n leicht zugänglich sein.

Linzer Öffi-Nutzer:innen kennen es: Für eine Strecke, die man mit dem Auto in 10 oder 15 Minuten zurücklegt, braucht man mit dem Bus auch schon mal gerne 40 Minuten oder länger.

Dieses Problem wollen wir durch den Ausbau von Schnellbuslinien lösen, welche auch den ganzen Tag über fahren, nicht nur zu den Hauptverkehrszeiten. Zusätzlich zu den regulären Buslinien wird so auch der Takt verdichtet. Durch die geringeren Wartezeiten wird es nochmal attraktiver, mit den Öffis zu fahren.

Gute Radabstellmöglichkeiten an den Haltestellen der Schnellbuslinien machen es einfach, Rad und Öffis zu kombinieren.

Die S-Bahn ist ein Verkehrsmittel mit hoher Kapazität und hoher Geschwindigkeit. Bereits jetzt gibt es auf Linzer Stadtgebiet einige S-Bahn-Stationen und weitere sind geplant. Die Fahrzeit von Ebelsberg zum Hauptbahnhof beträgt nur 8 Minuten. Der Takt von 30 Minuten unter der Woche und lange Umsteigezeiten zu anderen S-Bahn Linien am Linzer Hauptbahnhof machen die S-Bahn jedoch für die Alltagsnutzung nahezu unbrauchbar. 

Unser Ziel ist es, den Takt im Linzer Zentralraum zu verdichten und dafür zu sorgen, dass die Umsteigezeiten am Hauptbahnhof möglichst kurz sind. Ergänzend müssen auch die Radabstellmöglichkeiten an den S-Bahn-Stationen ausgebaut werden um auch hier die Kombination von Rad und Zug zu ermöglichen.

Weiters fordern wir eine rasche Umsetzung der geplanten Stadtbahn nach Gallneukirchen, die Durchbindung der Mühlkreisbahn und die Errichtung der S-Bahn-Station Franckstraße. Bestehende Stationen müssen schnellstmöglich barrierefrei umgebaut werden.

Die LinzAG hat bereits so viele Öffi-Apps, dass es eine eigene Übersichtsseite braucht. Gleichzeitig werden die Daten aber nicht anderen App-Anbietern zur Verfügung gestellt.

Unser Ziel ist es, den öffentlichen Verkehr in Linz und im Linzer Umland so zu gestalten, dass er für Fahrgäste möglichst einfach zu benutzen ist. Die Benützung des Öffi-Netzes darf keine Wissenschaft sein.

Ein Beispiel hierfür ist Reittiopas, das Routenplanungssystem, welches in Finnland für HelsinkiOulu und den Reiseplaner matka.fi eingesetzt wird. Über Reittiopas sind alle Informationen für Bus, Bahn, Straßenbahn, Metro, Citybikes und über städtische Radwege abrufbar. Die Software ist frei Verfügbar und könnte somit auch in Linz sofort zum Einsatz kommen.

Wenn das Öffi-Netz an der Stadtgrenze aufhört, dann werden viele Leute das Auto benutzen, um in die Stadt zu kommen. 

Deshalb braucht es einen Masterplan für den öffentlichen Verkehr, der über die Stadt Linz hinausgeht. Auch die Umlandgemeinden müssen in das Verkehrskonzept miteinbezogen werden.

Das Angebot an Park+Ride-Möglichkeiten im Linzer Umland ist beschränkt. Teil des Masterplans muss es sein, gemeinsam mit dem Land und den Umlandgemeinden Autofahrer dazu zu motivieren, ihr Fahrzeug außerhalb der Stadtgrenzen abzustellen und dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren.

So kann der Verkehr in der Stadt reduziert und mehr Platz zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Verkehrssystems geschaffen werden.

Nach aktuellen Informationen wird das Klimaticket, welches am 26. Oktober eingeführt wird, nur mit Aufpreis in Linz nutzbar sein [4]. Das macht es insbesondere für Pendler:innen finanziell unattraktiv, vom Auto auf die Öffis umzusteigen. Insbesondere wenn diese in Leonding oder Traun wohnen.

Wir fordern daher, dass der Linzer Zentralraum auch ohne Aufpreis im Klimaticket enthalten sein muss.

Quellen